Papa geht fischen!

Heute stehen wir sehr spät auf. Es ist Beirats kurz vor 9 Uhr. Als ich bemerkte, dass es etwas spät sei, schlug mir entgegen, dass wir ja schließlich Urlaub haben. Stimmt.

Als ich dann später vorrechnete, wie lange unsere Fahrzeit heute sein würde, kam: „warum sind wir so spät dran? Iss schneller! Lass uns losfahren.“ Als ich dann sagte, dass wir Urlaub haben, war das natürlich etwas ganz anderes. Und was passiert, wenn man es einig hat? Die anderen haben Spaß am Experimentieren, zum Beispiel Schokocreme mit Joghurt.

Wir fuhren nach Ballangen, um einzukaufen und damit Merle ihre Karte an Johanna abschicken konnte. Wir sind gespannt, ob und wann sie ankommen wird. Hier gibt es auch eine Bäckerei namens Myklevold, bei der ich ein Roggenbrot sowie einige Kanelknuter kaufe.

Rasch kommen wir in einer unwirklichen Landschaft an. Es beginnt an der Brücke zur Halbinsel mit dem Berg Valletinden. Hier an einem Ort namens Molnosen beginnt das Meer, türkis wie in der Südsee zu werden. Wir halten nicht, denn wir wollen die nächste Fähre noch bekommen. Außerdem sagt Christian: „zwischen 12 und 3 hat der Fotograf frei“, weil das Licht zu steil ist.

Die unwirkliche Landschaft geht weiter. Im Osten sehen wir den markanten Berg Stetinden und vor uns sehen die Berge aus wie nirgends sonst in Norwegen. Blanker Fels, wie von einer Kinderhand modelliert. Beim. nächsten Mal möchten wir hier die kleine Straße Nummer 827 alternativ nehmen, um noch mehr von dieser Umgebung kennen zu lernen.

Dank unserer perfekten Zeitplanung und trotz der Trödler vor uns kommen wir 5 Minuten vor Abfahrt der Glutra von Skarberget nach Bognes am Fährhafen an. Die Fährfahrt führt noch ein letztes Mal durch diese Gegend und wir saugen sie bei dem schönen Wetter – 28 Grad und Sonnenschein – in uns ein. Im Hintergrund haben wir noch den Blick auf die Vesteralen und die Lofoten im Westen, unter uns das türkisfarbene Meer, umgeben von Mondbergen. Was kann es schöneres geben?

Südlich von Bognes führt die E6 eher durch – im Vergleich – langweiligere Landschaften. Bewaldete Berge, tiefe Seen und viele Moore. Wir machen eine kurze Spazierpause bei den Felsritzungen in Steigen. Die Helleristninger hier haben wir schon viele Male gesehen und sie sind immer wieder schön. Dann fahren wir aber noch weiter, denn die Picknicktische hier sind alle belegt und ohne diese hat der Platz keinen Charme.

Wir fahren daher an den alten Fährenkai nach Sommerset – einem Weiler mit vielleicht 3 Häusern. Hier stehen schon 7 andere Wohnmobile und schauen uns argwöhnisch an. Aber wir machen nur eine Pause. Merle steht am Ufer und beobachtet Schweinswale, während wir Kaffee und Tee bereiten.

Anschließend geht es weiter zum Saltstraumen. Wir fahren durch die kleine Stadt Fauske und dann den Saltfjorden entlang. Kurz vor Bodö biegen wir dann auf die FV17, dem Kystriksveien, ab bis zum Campingplatz Elvegaard. Hier schlagen wir unser Lager auf und gehen zur Küste.

Floki und ich stürzen und zwei Mal ins Wasser. Und das war wirklich kalt. Maximal 14 – 16 Grad schätze ich hat der Saltstraumen in der Flut. Der Campingplatz hat einen kleinen Sandstrand in einer geschützten Bucht, in der wir abgetaucht sind. Zum aufwärmen haben wir uns dann auf die schwarzen Steine gelegt und in der Sonne gebadet. Ganz ehrlich, wir waren schon drei Mal auf diesem Campingplatz, aber immer bei miesem Wetter und wussten bislang nicht einmal, dass es hier einen tollen Sandstrand gibt.

Christian und Merle haben derweil die Angel ausgepackt und haben sich auf einen anderen Feld an den Straumen gestellt. Es war unfassbar, etwa 1,5 Stunden vor dem Wasserhöchststand.

Fischschwärme spielten an der Oberfläche und man musste nur die Angel ins Wasser halten, um einen Fisch daran zu haben. Merle versuchte es vier Mal und hat dabei zwei Fische gefangen. Wahrscheinlich Makrelen, vermuten wir Profiangler.

Christian hat noch 5 weitere gefangen. Aber da die allesamt sehr klein waren, etwa 30 – 40 cm, hat er sie alle wieder ins Meer entlassen. Da er nicht wusste, welche Fische es waren und ab welcher Größe man sie fangen darf, ist er auf Nummer sicher gegangen. Kein Fisch musste für das Foto hier im Blog sterben 😉

Natürlich hat Christian auch einen neuen Köder verloren. Merle und er suchten lange nach ihm, wurden aber erst fündig, als ein anderer deutscher Tourist, der auf dem gegenüberliegenden Stein angelte, ihnen bescheid gab, wo er zu finden ist. Er war nahe der Wasseroberfläche und Merle kam dran, aber auch nur, indem Christian sie am Arm festhält und sie sich hinunterließ.

Schlussendlich sind Christian und Merle noch mit der Drohne spazieren gegangen und haben schöne Fotos geschossen. Auf den Fotos strammt es nur sehrt wenig, weil gerade Flut war und es nicht viel Bewegung im Wasser gab.

Als die beiden zurück kamen, gaben wir uns die Klinkt in die Hand und ich ging zurück zum Meer, um den Sonnenuntergang zu fotografieren. Es war herrlich und mit mir zusammen saßen sicher an die vier Dutzend Menschen am Strand, auf den Steinen und in den Feldern. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende.

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