einmal England und zurück (Cadzand)

Heute standen wir auf un freuten uns auf einen zweiten Tag hier an dem einmalig tollen Strand und auf die Wanderung zum Cap Blanc Nez hinauf. Wir öffnen die Jalousien und… sind baff. Entgegen den Prognosen von 4 Wetter-Apps sitzen wir nicht in der „Sahara-Düse“, sondern im dichten Seenebel bei 15 feuchten Grad und einer Sichtweite von unter 50 Metern.

Wir gaben dem Wetter viel Zeit und Raum, sich in irgendeine Richtung zu bessern, aber bis auf die Tatsache, dass uns die 17 Grad im Nebel hier wesentlich wärmer vorkamen als Zuhause passierte gar nichts.

Also entschieden wir schweren Herzens, zu diesem tollen Flecken Land nochmal zurückzukommen (450 km sind ja nicht allzu weit weg) und fuhren weiter die Küste hinauf, wo das Wetter besser sein sollte.

Middelkerke

Aber es war leider nicht besser. Wetter hält sich eben nicht an Apps. Für die Mittagspause hatte ich uns einen kleinen Flecken ohne Hochhausbebauung in Belgien in den Dünen herausgesucht. Er heißt (Achtung, flach!) „Miami Wijk“ und liegt in Middelkerke direkt neben dem langgezogenen Hochhauskomplex namens „Krokodil“. Hier gab es keinen Nebel, dafür war es hier kälter und windiger. Macht nichts, nach einem schönen heißen Tee kugelten Merle und ich die Sanddünen rauf und runter und hatten viel Spaß.

Dann ging es noch eine Stunde weiter bis in die Niederlande. Unser Ziel ist Cadzand, das in unmittelbarer Grenznähe liegt. Hier haben wir einen Platz auf einem großen Campingplatz reserviert. Auf allen uns bisher bekannten Plätzen gab es keinen einzigen freien Flecken Erde mehr und hier bekamen wir den vorletzten Platz. Endlich wieder ein Platz, auf dem die Toiletten Brillen haben. Yeah! Dafür kostet er auch 29 Euro am Tag und hat kein Schwimmbad. Beim Preis mußten wir etwas hüsteln, denn wir waren bisher französische Preise gewohnt, aber dafür bekamen wir einen Luxusplatz mit Strom und Wasser, denn alle günstigen Plätze werden hier nur an Wohnwagen vergeben, nicht aber an Wohnmobile.

Cadzand mit „Sandstrahlgebläsewind“

Das klingt alles etwas kompliziert und wirkt recht „deutsch“. Auf der „Wohnmobil-Luxusmeile“, in der wir standen hatten allerdings von 25 WoMos etwa 22 einen Hund dabei. Merle mag aktuell Hunde nicht so gerne, aber auch das war kein Grund, für uns eine Ausnahme zu machen und uns einen Platz bei den „Familien-im-Wohnwagen“ zu geben. Schade. Dafür haben wir es nicht weit zum Strand, ist auch sehr viel wert!

Das Wetter war hier wesentlich besser: die Sonne schien vom Himmel, allerdings verhinderte ein stürmischer Wind allzuhohe Temperaturen. Das erste, was Merle hier machen wollte, ist den Indoorspielplatz sehen. Riesenspaß für sie, aber wir hatten lange Zähne. Schlussendlich konnten wir sie ins Freie locken, wo eine Hoppaburg (ein Hüpfkissen) und ein großer Piratenschiffspielplatz auf sie warteten. Anschließend gingen wir an den Strand, wo wir aber nur kurz blieben, da uns der Wind hier regelrecht sandstrahlte. Ein toller weitläufiger Strand mit viel zu gucken. Links die Frachter aus Brügge, rechts die Frachter aus Antwerpen. Immer was los.

Den Abend über saßen wir bei Cidre vorm bzw. im Bus und sahen den Hundebesitzern beim Flanieren mit ihren Schützlingen zu. Etwas zu viel Zivilisation für uns, mal sehen wohin es uns verschlägt – oder wie lange wir bleiben

Tot ziens!
eure Nicole

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