Der Morgen beginnt nieselig. Eigentlich sollte es sonnig werden, aber das Wetter hält sich hier nicht besonders oft an den Wetterbericht.
Christians Knie ist dick. Er kann kaum stehen und laufen, und hat das Gefühl, dass das Knie ihn nicht richtig tragen kann. Auf einen möglichen Besuch beim Arzt angesprochen reagiert er wie Merle: “ist halb so wild, das wird schon”.
Ich übernehme daher zusätzlich auch die Frührunde mit Floki und genieße die Ruhe, bevor der Campingplatz erwacht. Floki schicke ich eine Runde im Meer baden, dann ist er etwas ausgelastet. Seit gestern geht es ihm merklich besser, er hat mehr Energie und frisst auch wieder zwei Mal täglich. Der Krankheitsschub scheint überwunden. Juhu!
Da es den ganzen morgen nieselt, hängen wir im Bus und vor dem Bus unter der Markise ab. Merle hört Hörbücher und wir schauen uns mit dem Feldstecher alles Mögliche an: das Kommen und Gehen der Fähre, die Fischer, die zurückkommen, die Mitarbeiter, die hier den Laden schmeißen, die Tiere hier (Hühner, Pferde, Besuchsziegen, Schafe), sowas halt.
Merle bleibt den ganzen Tag im Schlafanzug und darf am Nachmittag am I-Pad hängen.
Ich gehe am Nachmittag mit dem Hund hinauf auf das Fjell – im Regen – wo er sich so richtig nach Herzenslust austoben kann. Man merkt wirklich, dass es ihm viel besser geht. Wir haben Andi gefragt, ob er uns einen Fisch angeln kann, denn wir haben gar nicht genug zum Essen mit an Bord, um so lange hierzubleiben. War ja ungeplant.
Christian sitzt vor dem Bussi, Knie hochgelegt und bekommt von einen sehr netten niederländischen Pärchen aus Enschede Dorsch geschenkt, weil er ihnen so leid tut. Das ist perfekt für uns, so haben wir Essen für zwei Tage! Unser eigenes Angelglück vom Steg ist ja eher bescheiden. Ute sagte uns noch, dass sie Christians “Unfallstelle” heute beim Gassigehen mit Lasse gesehen hat.
Ich war noch einmal mit Floki und Merle im Freilaufgehege auf dem Platz. Wir haben mit seinem Teddy gespielt. Schlussendlich blieb Merle mit Floki dort und ich ging mit dem vom Gras tropfnassen Teddy von dannen. Und dann.. läuft er plötzlich neben mir. Wie geht das denn? Merle ruft von hinten: Floki ist über den Zaun gesprungen!! Wahnsinn. Unser Bär, der beim Agility nicht über den 1 cm hohe Seil springt, für den ist der etwa 1 m hohe Drahtzaun kein Thema. Ist wohl eine Sache der Motivation..
Und nach einem leckeren Butterfisch mit Reis beschließen wir den Abend mit einem oder zwei alkoholfreien Mischbierchen und fallen müde vom Nichtstun ist Bett.