An diesem herrlichen Sonntagmorgen lacht uns die irische Sonne an und wir beginnen den Tag nach dem Frühstück mit einem Strandspaziergang – inklusive Burgen bauen (klappt bei ablaufendem Wasser viel besser), Herzchen malen und Füße nass bekommen.
Dann brechen wir schweren Herzens auf, denn dieser Ort hat uns magisch in den Bann geschlagen. Wir fahren den Wild Atlantic Way weiter, durchqueren kleine Orte, deren Bewohner sich alle in den Kirchen tummeln und kommen irgendwann nach Dingle zurück. Alle Straßen dieser Halbinsel enden irgendwie in Dingle.
Wir haben dann die Wahl zwischen Irlands höchstem Pass, dem Connor-Pass und der „normalen“ Straße. Wir informieren uns etwas und der Connor-Pass soll herrlich sein, kleinste Straße, feine Kurven, fantastische Aussichten. Allerdings nicht für Autos unserer Größe geeignet.
Wir überlegen also, ob wir uns die Fahrt trotzdem trauen oder kneifen. Aber da keiner von uns hinterher den Affen auf der Schulter haben wollte, wenn der Wagen zwischen zwei unbehauenen Felsblöcken (oder was wir uns sonst so vorstellen) stecken bleibt, entscheiden wir uns für die Schisser-Variante.
Die Fahrt ist entsprechend langweilig, geht größtenteils die Inlandsstraße entlang, die wir von gestern schon kannten. Als die Straße dann auf der Nordseite der Halbinsel ans Meer führt, werden wir von dem schönen Anblick etwas entschädigt.
Wir fahren weiter bis Tralee, wo wir einen Mittagsstopp einlegen wollten. Merle wird wach und wir merken, dass die Windel (Marken-Pampers! – wir wollten auf Nummer sicher gehen) dem Zulauf wohl nicht Stand gehalten hat und Merle in ihrem Sitz regelrecht umherschwamm.
Heute ist wohl nicht der Tag, um glücklich auf Nummer sicher zu gehen. Wir planten kurzerhand um und kehrten auf dem hiesigen Campingplatz ein und legten erneut einen Waschtag ein. Leider zog es sich jetzt etwas zu und es begann zu nieseln.
Wir machten aus der Not eine Tugend und besuchten zu Fuß das größte Indoor-Erlebnisbad von Irland, das Aquadrom. Hier gab es Spaß für Erwachsene und Kinder: Wellenbad, Strömungskanal, Rutschen, Außen-Wildwasser-Rutsche, Kinderparadies, Blubberblasen (oder wie Merle zu sagen pflegt: Bußta-Blasen), Sauna und vieles mehr.
Alle Kinder unter 8 mussten Schwimmflügel tragen. Merle war mit ihrer Decathlon-Schweimmflügel-Schwimmbrust-Kombination der Star des Tages. Und da wir die kleine Maus offensichtlich verwöhnt haben, wollte sie hinterher nur noch mit Mama auf die große Erwachsenen-Riesen-Röhrenrutsche. Nun ja, Mama hat dieses nasse Kreuz sehr gerne getragen.
Wir blieben so lange, bis Merle stehend k.o. war. Anschließend wollten wir eigentlich in die Stadt laufen, um unsere knurrenden Mägen mit einem Burger von bestem irischen Rind zu füllen. Aber ich war viel zu kaputt dafür. Und der Fieselniesel bekann sich festzusetzen.
Daher entschieden wir uns fürs Liefern-Lassen. Aber siehe da: Sonntags liefert der Burgerladen nicht. Nur die Pizzeria. Aber wenn man sich einmal auf Burger vorgefreut hat, kann keine Pizza der Welt dagegen an.
Von daher: Ab in den Bus, Stecker rausstöpseln, von den Keilen fahren und ab in die Stadt. Im Brogue Inn bekamen wir dann leckere Burger mit Fritten und Merle Würstchen mit Pommes (das typische Kinderessen in diesem Land).
Unsere Augen waren wieder größer als alles andere und keiner von uns schaffte seine ganze Portion. Müde und satt rollten wir zurück zum Wagen, der Wagen zurück auf den Campingplatz und auf die Kleine und wir anschließend in unsere Federn.
Frage des Tages: Wenn du dich einmal auf ein bestimmtes leckeres Essen eingeschossen hast, fällt es dir dann leicht, flexibel umzuschwenken oder eher nicht?
Frage 2 des Tages: Warum nennen Iren Nieselregen „Schottisches Wetter“?