Vorboten der letzten Sommertage in Norwegen

Am Morgen scheint die Sonne hell und warm. Um 7 Uhr sind es schon 18 Grad im Schatten. Merle und Lina sind früh auf den Beinen und ab 8 Uhr mit Neoprenanzügen und Schwimmwesten im See unterwegs in Richtung Aquapark.

Ich nutze die Sonne, um die Hunderunde einmal um den kleinen See zu gehen. Der Pfad geht erst steil den Berg hinauf und anschließend nur noch hinunter. Ein netter Spaziergang. Es gibt sogar einen kleinen Park, in dem man auch Hundetüten ziehen kann.

Im Park gibt es eine Skulptur, die dick in Regenmäntel gehüllte Kinder zeigt. Es scheint, als ob es hier des öfteren schlechtes Wetter  hat. Wie vorhergesagt zieht am Vormittag Bewölkung auf. Das stört die Kinder nicht im geringsten. Erst ab etwa 13 Uhr beginnt es zu nieseln. Eine Regenfront trifft von Süden auf die Südküste und ist der Vorbote der voraussichtlich letzten Sommertage hier in Norwegen, die in den Tagen danach kommen sollen.

Wir freuen uns und haben auch schon eine Idee, wo es für reisemüde Menschen einen schönen Badeurlaub geben könnte. Und zwar auf Moysanden. Bevor der Park offiziell um 11 Uhr öffnet, lassen wir Floki noch eine Runde über die schöne Wiese tollen. Er schnappt sich einen Eimer und versucht an ihm seinen „Todesschüttler“. Wir nehmen ihn ihm aber ab und geben ihm stattdessen seinen rosa Schmalzkringel.

Mittags lassen wir Merle bei Lina. Die beiden basteln sich gegenseitig Freundschaftsarmbänder aus Perlen. Wir gehen in der Zeit mit Floki in die Stadt. Wir schauen uns die „Bokby“, die „Buchstadt“ an. Dies ist eine schicke Fußgängerzone mit den alten weißen Holzhäusern, in denen es sehr viele Büchereien und Antiquariate gibt. Wir folgen der Straße, in der jetzt zur Nachsaison nichts los ist bis zum Hafen.

In einer Bücherei frage ich nach deutschen oder englischen Kinderbüchern, in der Hoffnung, etwas Lesestoff für Merle zu ergattern. Aber leider hatten sie keine Kinderbücher in Fremdsprachen außer Schwedisch. War ein Versuch wert.

Zum Schluss wollten wir uns noch die nette rote Steinkirche anschauen, aber – wie so oft hier in Norwegen –  ist die Kirche abgeschlossen. Also holen wir noch in der kleinen Bäckerei „Bonzo“ leckeres Sauerteigbrot, Zimtknoten und – viel zu süße – Muffins als Teegebäck.

Die Teepause machen wir gegen 14 Uhr, genau zu der Zeit, in der auch der Regen einsetzt. Wir tragen eine Bank unter den Baum vor unserem Wohnmobil und genießen Kaffee, Tee und Gebäck draußen mit netter Aussicht. Kalt ist es nämlich nicht und noch immer spielen viele Kinder im Aquapark. Die sind ja eh nass.

Anschließend fahren wir weiter. Da es regnet, haben wir keine Lust, irgendwohin zu fahren, um in der schönen Schärenlandschaft spazieren zu gehen. Also fahren wir direkt nach Arendal zum Oebs einkaufen. Hier arbeitet auch Johnny, den wir aber nicht treffen. Mir fällt im Laden die Packung mit 12 Schaumküssen herunter und sie geht dabei auf. Die Mohrenköpfe rollen munter auf dem Fußboden herum. Oje, ich sammle alle wieder auf und übergebe sie an einen netten Mitarbeiter. Er sagt, dass kann passieren und wäre kein Problem. An der Kasse fällt Christian die Packung Orangensaft herunter und sie platzt auf. Okay kein Problem, auch die dürfen wir austauschen. Was ist nur los heute mit der Schwerkraft? Wir kaufen für umgerechnet 200 Euro ein und bekommen an der Kasse fast einen Herzanfall, denn der Wagen ist nicht besonders voll.

Anschließend fahren wir direkt nach Moysanden in Grimstad. Es ist Nachsaison und wir erleben einen leeren – durch den Regen natürlich nochmal leerer – Platz, bei dem nicht einmal die Rezeption noch besetzt ist. Aber wir kennen uns aus, da wir schon zwei Mal hier waren. Diesmal wollen wir unbedingt einen relativ einsamen Platz mit Meerblick und finden ihn mit der Nummer 408. Auf dem Bild erkennt man den roten „Leuchtturm“ auf dem Moyodden über den weißen Dauercamperhütten.

Merle verschwindet sofort im Indoorspieleparadies und ward nicht mehr gesehen. Gegen 19:30 Uhr musste Christian sie abholen, weil wir langsam zu Abend essen wollten.

Nach dem Essen machen wir noch eine Platzrunde mit Floki. Der Regen hat mittlerweile nachgelassen. Und da Merle heute noch nichts hat fallen lassen – beim Anziehen des Nachtgewandes im Bussi stößt sie unser Glas, voll mit Radler, um. Was eine sauerei. Wir haben jetzt ein Schaffell, dass deutlich nach alkoholfreiem Bier riecht.

Anschließend kaufen wir zum Abendbrot 3 Portionen Pommes Frites. Merle bekommt gebratene Nudeln. Die 3 Portionen reichen kaum für 2 Leute und kosteten 167 Kronen, also etwa 15 Euro. Reines Kartoffelgold! Und am Himmel kommt pünktlich zum Sonnenuntergang die goldene Sonne hervor.

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