Berge und Meer (Fredrikstad -> Gaustatoppen)

An diesem schönen Morgen wird die Hunderunde  nicht so groß, denn der Schlafplatz ist zwar herrlich am Meer gelegen, aber auch mitten in einem Wohn- und Feriengebiet, so dass es keine langen öffentlichen Wege am Meer oder in der Natur gibt. Auf jedem Stein steht ein schmuckes Häuschen, hier am Tangen Badestrand auf der Halbinsel Kraakeröy. 

Aber gut Frühstücken können wir hier, denn die Sonne lacht, ein laues Lüftchen weht und direkt vor dem Bus gibt es Picknicktische am Meeresufer. Wir sehen einen Mann mit seinem Hund (Leinenpflicht bis Mitte August) und seiner Katze (ohne Leine) spazieren gehen, halten einen Schnack mit anderen Reisemobilisten und hakten Floki davon ab, den Kanus ins Wasser zu folgen. Ach ja, und auf dem WC gibt es warmes Wasser!

 

Nach einem ausgiebigen Morgen “einfach nur aufs Wasser gucken” fahren wir gegen halb elf weiter. Unser erster Stopp führt uns nach Moss zu “LPG Moss”. Hier können wir unsere Gasflasche bei dem sehr netten Besitzer auftanken lassen. Dann geht es weiter zur Fähre von Moss nach Horten. So überqueren wir den Oslofjord und sparen uns die Großstadt. Mit unserem “Bro Bizz” können wir einfach durchfahren, ohne lästig die Kreditkarte zücken zu müssen. 

Floki genießt seine erste Fährfahrt auf dem oberen Deck und wir werden von vielen Menschen auf den süßen Hund angesprochen. Ein norwegischer Junge sagte zu seiner Mutter, dass er jetzt endlich die Art Hund gefunden hat, die er so lange gesucht hat. Und er hat sich wohl schon viele Hunde angeschaut. Mittlerweile wissen wir polyglott auf 4 Sprachen, was ein Bernedoodle ist:

  • Deutsch: Bernedoodle oder Halb Königspudel, halb Berner Sennhund
  • Englisch: Bernese Mountain Poo oder half King Poodle, half Bernese mountain Dog
  • Französisch: Demi Caniche, demi Bouvier Bernoise
  • Norwegisch: en Blanding av Kongepuddel og Berner Fjellhund

(Hilfe, mein Herrchen ist direkt vor mir weggetaucht)

Für die Mittagspause habe ich “Vassaasstranda”, einen kleinen öffentlichen Badeplatz in Hof am Vassaasveien herausgesucht. Für uns gefühlt mitten im Nichts liegt dieser schönen kleine Strand. Hier gibt es als Neophyten Kanadagraugänse wie in Deutschland auch. Ein Hinweisschild besagt, dass wenn man sie füttert, diese den ganzen Badestrand verdrecken. Das stimmt leider, wir mussten vor der Weiterfahrt die Gänsehinterlassenschaften aus den Schuhsohlen holen. 

Nachdem ich mich heute morgen im WC mit dem warmen Wasser frisch gemacht hatte, inklusive Haare waschen, springt Christian jetzt hier in den See und erfrischt sich ebendort mit biologisch abbaubarer Seife. Während er badet, hat er einen kleinen Fellsatelliten, der ausdauernd um ihn herum schwimmt. Das ist sehr lustig mit anzusehen. Wir wärmen uns bei Tee und Kanelsnurringer auf und fahren weiter, als die Einheimischen nach dem Mittag zu diesem schönen Platz strömen. 

Wir fahren weiter durch Kongsberg und Notodden hindurch die E134 entlang, an der Heddal Stavkirke vorbei (kennen wir schon, ist teuer) und biegen dann in Sauland in Richtung Tuddal ab. Dies ist die kleine Passstraße, die uns zum Stavsro Kafé führen wird.

Als wir einbiegen, sehen wir vor uns eine riesige Regenwolke, aus der es in Strömen gießt. Auf dem Regenradar ist nur exakt an dieser Stelle eine Regenwolke über Norwegen zu sehen, so dass wir kurz überlegen, einen anderen Weg zu nehmen. Aber wir gehen vom Positiven aus und fahren direkt in den Regen hinein. Und auch wieder hinaus. Lustigerweise war diese Wolke wirklich nur sehr klein. Zwar war die Straße noch nass, aber die Sonne kommt heraus und alles trocknet rasch wieder ab. 

Auf dem Parkplatz bei der Touristeninformation zum Gaustatoppen wollen wir parken (150 Kronen). Etwa 2 Kilometer davor uns dahinter stehen Autos, Wohnmobile und Busse an den Straßenrändern und wir denken: “oh je, ob dort etwas frei ist?”. Am Eingang zum Parkplatz steht sogar eine Platzanweiserin. Sie sagte, dass wieder Platz vorhanden ist, da – wir haben 16 Uhr – viele schon wieder abgereist sind. Wohnmobile sollen in der zweiten von drei Terrasse parken. Ich bettle aber so lange, bis wir in die unterste Reihe dürfen. Diese ist etwas schmaler, dafür hört man den Lärm der Straße nicht und hat eine freie Aussicht. Mal schauen, ob wir morgen wieder rauskommen, wenn – wie die Frau sagt – ab 8 Uhr morgens hier der Bär tobt. 

Anschließend gehen wir den gut ausgebauten Wanderweg etwa 1,5 Kilometer hinauf. Wir machen eine kurze Pause mit fantastischer Aussicht auf den Gipfel und die umliegenden Wälder und Hügel. Dieser Bereich wird nicht ohne Grund Dach der Telemark genannt. Anschließend kehren wir zurück, da die Schatten kommen – und damit auch das stechende Viehzeugs. Außerdem ist es Abendbrotzeit. 

(Christian läuft in den kleinen Regenbogen hinein)

Mit dem schönsten Blick auf einen See und die umliegenden Berge sowie immer wieder kleinen Regenbogen genießen wir Nudeln mit Pesto und stellen die Heizung an, da wir für die Nacht Null Grad erwarten, hier auf circa 1200 Metern Höhe. 

Und noch eine kleine Anekdote am Rande. Als Pfadfinder soll man ja immer den Ort etwas besser verlassen als man ihn auffindet. Daher haben wir schon oft fremden Müll aufgesammelt. Hier kramt Christian die WD40-Flasche aus dem Kofferraum und ölt die quietschenden WC-Türen. Der Dank aller Übernachtungsgäste hier auf dem Platz ist ihm sicher. 

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