An diesem Tag, Tag 34 unserer Reise, haben wir ein Familienrafting-Event gebucht.
In Evje gibt es mehrere Veranstalter und wir buchten bei “Trollaktiv” ein “Family Rafting”. Familienrafting wird empfohlen, wenn die Kinder noch nicht schwimmen können, für die allererste Fahrt und/oder wenn Kinder unter 1,40 m groß sind. Anschließend kann man auch “Whitewater Rafting” buchen.
Merle ist 1,35 und kennt Rafting noch nicht. Daher geht es in einem 6-er-Schlachboot über ruhiges Wasser und zwei milde Stromschnellen. Im ruhigen Wasser wurden Spiele gemacht. Merle hat sich z.B. vorne auf den Bootsrand gestellt und wir haben das Boot so schnell kreisen lassen, bis sie ins Wasser fiel. Oder Merle schmiss Mama und Papa ins Wasser (und paddelt dann schnell weg). Solche Dinge sind hier im Fokus. Die zwei Stromschnellchen waren spaßig und Merle rief sofort: “Mehr, mehr.” Da wissen wir schon, was wir nächsten Urlaub mit mir machen werden.
In der Mitte der Tour wurde eine Pause gemacht mit völlig (übersüßten) Limonaden und Schokolade. Das war wichtig, denn viele Teilnehmer froren, weil das Wasser sehr kalt war. Der Oberhammer war, dass wir die Pause genau dort am Ufer gemacht hatten, wo wir in der Nacht unser Lager aufgeschlagen hatten. Dort stand nun ein anderes Wohnmobil und staunte nicht schlecht über den unerwarteten Trubel. Der lokale Guide (ein Inder aus dem Himalaya) erzählte, dass hier ein beliebter lokaler Ankerplatz ist, an dem auch Hochzeiten gefeiert werden.
Dann ging es weiter zum zweiten teil der Tour, der an einem Wasserpark endete. Hier gab es einen schönen aufblasbaren Parcour, wie wir ihn jetzt schon öfters in Norwegen gesehen hatten. Doch wir drei waren so erschöpft von der Raftingtour, dass wir uns nur auf den hohen Rutschenturm in die Sonne setzen und den anderen beim Spielen zusahen.
Wieder zurück, hieß es raus aus dem Neoprenanzug, einmal kalt duschen und weiter. In Evje waren wir kurz einkaufen, bevor wir dann in einer Parkbucht an der E9 direkt mit Blick auf den “Mineralparken”, einer Art Kinderspielplatz, Streichelzoo, Wasserspielplatz, Hochseilgarten und Mineralienausstellung in einem. Dieser steht auch noch auf unserer Liste der “Must see mit Kind”.
Anschließend fuhren wir wieder 1,5 Stunden zurück an die Südküste Norwegens und direkt in die Einfahrt neben dem Haus von Wenche und Johnny. Sie haben ihren Wohnanhänger verliehen und es war genug Platz dort für uns, so dass sie uns eingeladen hatten. Punkt 18 Uhr waren wir da und zu Punkt 18 Uhr hatte Wenche Familie und Freunde auf ihre Veranda zum Spareribs-Essen eingeladen.
Wir feierten bis spät in den Abend hinein und freuten uns, dass wir auf Norwegisch so viel verstanden und uns auch gut mitteilen konnten. Wobei das wirklich von Person zu Person unterschiedlich war, da hier wirklich jeder einen anderen Akzent zu sprechen scheint, auch wenn er nur aus dem Nachbardorf kommt. Merle spielte den ganzen Abend mit Wenches Enkelin Amelia, genannt Dokker (Puppe).
Johnny und Christian wollten während der Feier “mal eben kurz” nach Hasseltangen, ein Vorzelt aufbauen. Hier stand noch ein Wohnwagen, der verkauft werden sollte. Die Käufer wollten einmal das Vorzelt aufgebaut sehen. Und die beiden kamen und kamen nicht wieder. Schlussendlich hatten sie es nicht geschafft, das Vorzelt korrekt aufzubauen. Es stellte sich heraus, dass Wenche und Johnny es noch nie genutzt hatten. Und entweder passt es nicht oder sie hatten einen Fehler beim Aufbau gemacht.
Schlussendlich kann ich nur sagen, dass Norweger sehr nette Leute sind, und manche von ihnen sind auch kjempersosialt (Megasozial). Und in die Sprache kann man sich gut hineinhören als Deutscher. Und unser “Radler” konnten wir alleine trinken, das scheint kein gewohnter Geschmack für Norweger zu sein. Völlig müde und supersatt fielen wir anschließend in unsere Betten und ein weiterer schöner Tag war zu Ende.
Und hier die Antworten auf die Frage: “was war heute am Schönsten?”
Christian: eigentlich der Platz heute morgen. Aber das Rafting war auch schön.
Merle: Frag nicht, ich will schlafen! … Die Raftingtour!
Nicole: Johnnys Vater, Torjan, hat für mich den schönsten Dialekt Norwegens! er kommt aus Lyngdal.