Der Tag begrüßt uns mit ein paar wenigen Wolken und strahlendem Sonnenschein. Floki und Christian machen ihre Morgenrunde zur Käserei, wo Erlend von der Farm Neretunet grad Käse herstellt. Er hat, da er eh 6 Stunden beschäftigt ist, auch ein kleines Café nebenan, das er öffnet. Beides liegt malerisch an einem murmelnden Wasserfall.
Er sagte, dass es diese Nacht da erste mal eine Doppelbuchung über Nortrip gab. Eigentlich hat er nur Platz für ein Wohnmobil bis 6 Meter, nämlich unseren Platz am See. Aber dann kam wohl noch jemand aus Schweden. Der stand dann nett am Wasserfall, aber ohne Aussicht und Strand.
Wir frühstückten draußen und zum ersten Mal können wir die Berge zur Gänze bewundern. Die Wolken verziehen sich vollständig. Sie sind sehr steil und von für Norwegen untypischer Form, eher kegelförmig und bewaldet. Und wenn sie dann noch Nebel oder Wolken um sich tragen, dann sehen sie aus wie man es eher von den Fotos auf Prospekten aus Südostasien erwartet. Erland sagt, theoretisch ist ein Berg von hier aus erklimmbar.
Wir fahren ohne Probleme die Schotterstraße zurück, kehren diesmal nicht ins Café ein (da wir grad Tee zum Frühstück hatten) und fahren die 14 km wieder aus dem hübschen kleinen Tal hinaus. Als wir auf die Hauptstraße E39 abbiegen, sehen wir einen wirklich schönen namenlosen Wasserfall. Er ist nur gegen die Sonne von der Seite aus sichtbar, dort gibt es einen Aussichtsplatz. Von vorn kann man das Wasser nicht fallen sehen.
Wir fahren durch den kleinen Ort Byrkjelo. Hier gibt es einen Campingplatz mit Pool und einen guten Bäcker – beides lassen wir diesmal liegen. Wir fahren durch ein schönes Tal längs dem Fluss Stardalselva mit seinem türkisfarbenen Gletscherwasser. Es ist unfassbar schön, ähnlich wie in Schottland, nur mit steileren Bergen. Hier sind auch viele Instagrammer unterwegs, junge Leute, die reisen und an schönen Orten Fotos von sich im Internet hochladen.
Und das Tal hat, von Norden kommend, noch eine Besonderheit. Man hat das Gefühl, dass der Fluss aufwärts fließen würde. Dies ist eine optische Illusion. Und auch wenn man sich dessen bewußt ist, sieht es dennoch so aus.
Wir machen heute schon nach eineinhalb Stunden halt. Wir haben einen Campingplatz mit Lagune, großem Spielplatz und Wasserrutsche gefunden: Jölstraholmen Camping in Vassenden. Das Wetter soll grandios bleiben, daher haben wir uns dazu spontan entschieden. Es gibt hier sogar zwei elektronische Spiele ein Bewegungsbogen und ein Fußballtor. Mit Floki kann man hier schön bis zum angrenzenden Golfplatz laufen (und wieder zurück und wieder hin, weil Floki mitten auf den Golfplatz sein Geschenk platziert hat und ich die Hundetüten vergessen hatte).
Merle und ich waren die nächsten 1,5 Stunden nicht mehr gesehen. Wir haben viel Spaß auf der Wasserrutsche und anschließend sind wir noch in der Lagune Ball spielen (10 * hintereinander das Fangen geschafft!).
Anschließend gibt es Pizza vom Grill. Da es leicht zu nieseln begann, unter der Markise. Das war kein Problem.
Und das anschließende Highlight ist die kostenfreie! Dusche im Familienbad. Merle steht bestimmt eine halbe Stunde unter der Elefantendusche, bei der das Wasser aus dem Rüssel kommt. Fantastisch – das erste Mal, dass sie freiwillig duschen geht in diesem Urlaub. Christians Duscherlebnis war ein wenig getrübt. Er behauptet, von einer Aggro-Schnake unter der Dusche attackiert worden zu sein. Sachen gibt´s.
Ein zusätzliches Plus für diesen Platz ist der flammneu 2024 gebaute SPAR-Markt direkt am Platz. Hier bin ich eben fix noch Bier und Chips kaufen gewesen.